Einbaum Reflexionen

Ein sonniger Tag an einem malerischen Ort. Ein leicht zu akzeptierendes Jetzt! 

Einbaum?

Der Baum auf diesem Bild ist der namensgebende "Einbaum". Es handelt sich also nicht um ein prähistorisches Wasserfahrzeug, sondern viel mehr um einen einzeln stehenden Baum auf den Hügeln der Bergischen Hochflächen im Süberbergland des Rheinischen Schiefergebirges (wie märchenhaft).

Irgendwann vor vielen Jahren wurde im Bekanntenkreis aus der Ortsangabe "am einzelnen Baum" die Kurzform "am Einbaum", gleichsam also ein Spitzname.

 

Reflexionen?

Hatte ich bereits vorher oft die Gesellschaft dieses Baumes auf dieser Hügelkuppe genossen, alleine wie in der Gruppe, so wurden mir dieser Platz und dieser Baum ein Ort der persönlichen Einkehr, der Ruhe, Erdung und Regeneration, als ich vor einigen Jahren an Burnout und Depression litt.

Ein Ort wie dieser ist in einer solchen Situation von unschätzbarem Wert, und im Laufe der Genesung wurden mir zahlreiche Allegorien klar, die sich mit diesem einzelnem Baum und dem von Zäunen begrenzten Weg zu meinem Leben im Speziellen und zum Leben im Allgemeinen herstellen lassen.

Ein nebliger Weg zu einem trüben, kaum erkennbaren Ziel. Manchmal fehlt die Klarheit. Dennoch sind Weg und Baum dort ungerührt

Ein andermal ist das Leben wie dieser Weg. Die Richtung ist vorgegeben. Aber ob man mit Freude geht, sich vom Gras am Rand die Beine kitzeln lässt, den Boden spürt und die letzte Abendsonne genießt oder sich gar trotzig widersetzend am Stacheldraht verletzt, diese Entscheidung trifft man selbst!

Du kannst nie aus allen Möglichkeiten wählen. Aber Du hast immer eine Wahl!

Mir wurde unter vielen anderen Dingen klar, dass ich immer den gleichen Baum besuchte, über immer den gleichen Weg, aber nie den selben Baum und nie über den selben Weg. Es war immer etwas anders, Wetter, Tageszeit, Jahreszeit, Bewuchs, nicht zuletzt ich selbst.

Es gibt kein Gestern dabei, es gibt kein Morgen. Das sind ungültige Kategorien. Illusionen. Besonders in Bezug auf Bäume. Es gibt immer nur das Sein, den Moment, das Jetzt. Immer verfügbar, immer einzigartig. Mal hoffnungsvoll, mal trostlos, mal stürmisch, mal verschneit oder neblig, bedrohlich bei Gewitter und friedlich bei Nacht oder Sonnenuntergang. Leises rascheln der Blätter im Abendwind oder lautes Rauschen der kahlen Zweige im Wintersturm. 

Das Sitzen unter diesem Baum hat mir einige Erkenntnisse beschert, die mich auf meinen jetzigen Weg geführt haben. Vielleicht wird irgendwann ein Buch daraus. Aber nicht an dieser Stelle....

Es lag also nahe, ihn auf diese Weise zu ehren und sein Sein in mir wach zu halten.

Im Wandel der Zeiten

Impressionen von oder zum Einbaum
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